Santésuisse greift Pflegeinitiative mit abstrusen Zahlen an


Der Krankenversicherungsverband setzt die Sicherheit der Patientinnen und Patienten aufs Spiel, indem er den Fachkräftemangel in der Pflege ignoriert und Lösungen mit mehr als fragwürdigen Prognosen torpediert.

6000 Stellen für Pflegefachpersonen können nicht besetzt werden. Die Ausbildungszahlen erreichen bei den diplomierten Pflegefachpersonen seit Jahren nicht einmal die Hälfte des Bedarfs. Unattraktive Arbeitsbedingungen treiben Pflegende nach rund 15 Jahren aus dem Beruf. Aber für den Krankenkassenverband Santésuisse ist der Fachkräftemangel in der Pflege inexistent. Stattdessen setzt er mit unseriösen, auf aus der Luft gegriffenen „Berechnungen“  die Sicherheit der Patientinnen und Patienten aufs Spiel.  So argumentiert Santésuisse beispielsweise mit exorbitanten Lohnsteigerungen für das Pflegefachpersonal, als Folge sowohl der Volksinitiative als auch des indirekten Gegenvorschlags, der heute von der nationalrätlichen Gesundheitskommission behandelt wird.

Hingegen ignoriert der Kassenverband das  in zahlreichen internationalen Studien nachgewiesene Sparpotenzial von qualitativ hochstehender Pflege. Dieses lässt sich auf unter anderem auf kürzerer Spitalaufenthalte, tiefere Komplikations- und Infektionsraten und eine tiefere Sterblichkeit zurückführen. „Es ist mehr als bedenklich, wie Santésuisse Fakten negiert und mit unhaltbaren Zahlen auf Panik macht. Als Gesellschaft können wir es uns nicht leisten, dass Menschen pflegerisch unterversorgt sind oder ihre Sicherheit wegen des Personalmangel gefährdet wird. Darum braucht es die Pflegeinitiative“, sagt Yvonne Ribi, Geschäftsführerin der SBK.


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Artikel zum Thema heute in der NZZ

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